Aktuelles
16.09.2020
Wendige, kleine Müllwagen reduzieren Rückwärtsfahrten im Stadtgebiet
Nach der Branchenregel der Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) soll das unfallträchtige Rückwärtsfahren aus Sicherheitsgründen aber vermieden werden. Der Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) hat im vergangenen Jahr 5.241 Straßenabschnitte im gesamten Stadtgebiet nach den Kriterien der DGUV überprüft. Acht Prozent der Abschnitte fallen in diese Regelung. Detlef Schnier, Betriebsleiter des OSB, weiß um die Besonderheit der Aufgabe. „Einerseits soll die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöht werden, anderseits sollen bürgerfreundliche Alternativen angeboten werden, wenn das Müllfahrzeug den Straßenabschnitt nicht mehr befahren kann.“ Eine Lösungsmöglichkeit wäre ein begrenztes Parkverbot an den Tagen der Müllabfuhr zwischen sechs und 14 Uhr. Oder die Einrichtung eines Sammelplatzes für Mülltonnen z.B. im Kreuzungsbereich. Beide Varianten sind für uns denk- und machbar“, erklärt Schnier. „Für den Sammelplatz brauchen wir eine geeignete und ausreichend große Stellfläche, ohne Fußgänger oder Radler zu behindern. Ein begrenztes Parkverbot kann bei dem heutigen Parkdruck in manchen Straßen nicht immer eingehalten werden.“ Daher kommt eine dritte Variante ins Spiel: „kleinere“ Müllwagen mit geringeren Fahrzeugabmessungen, kleineren Aufbauten, einem kürzeren Radstand und einem kleineren Wendekreis.
Der OSB hat im vergangenen Jahr verschiedene Fahrzeuge getestet und rund 580.000 Euro investiert. Ab Mitte September werden vier kleine Müllwagen mit der derzeit höchsten Euronorm 6d und einem Abbiegeassistenten die Abfuhr unterstützen und das Rückwärtsfahren der großen Müllfahrzeuge kann an vielen Stellen vermeiden. Für die Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger ändert sich nichts am Abfuhrtag. Der OSB bittet aber die Tonnen bereits morgens ab 6 Uhr an die Straße zu stellen, da die Touren neu arrangiert wurden und die Leerung unter Umständen nicht mehr zur gewohnten Uhrzeit erfolgt.
„Für die Abfallwirtschaft war die Tourenplanung eine Herausforderung, da die kleinen Müllwagen verständlicherweise nicht über das gleiche Volumen verfügen wie die Großen und die Straßen, die mit dem kleinen Müllwagen angefahren werden auch nicht unbedingt nahe beieinander liegen“, erläutert Detlef Schnier das Vorgehen, „zudem dauerte die Ausschreibung, Bestellung und Beschaffung seine Zeit.“ Umso erfreulicher ist es, dass heute ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Branchenregel auf Osnabrücks Straßen getan werden konnte.
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