generationKUNST² | Kunstschulen gestalten das WIR!
Entwicklungsprozess der Osnabrücker Kunstwerkstatt in 2021
Das landesweite Projekt generationKUNST² richtet sich an die niedersächsischen Kunstschulen in einer Art HILFE ZUR SELBSTHILFE, um Ideen und Konzepte sowie Lösungsansätze und Geschäftsmodelle zur Gestaltung einer starken und vielfältigen Kunstschullandschaft in Niedersachsen zu erarbeiten und in die Praxis umsetzen. Ziele sind, Kunstschulen zukunftsfähig im Interesse der Gesellschaft aufzustellen und die Potenziale der Kunst und der Kunstschulen in Leistungen für den Einzelnen und die Gesellschaft zu verwandeln.
Der Entwicklungsprozess der Osnabrücker Kunstwerkstatt als Teil der Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück verfolgt die Herausstellung der eigenen Rolle im Sinne einer Erfüllung ihres kultur- und sozialpolitischen Auftrags auf Basis einer umfassenden, am Gemeinwohl orientierten Evaluation. Ziel ist es, Stärken für die Gesellschaft zu erkennen und daraus Prioritäten für neue Maßnahmen abzuleiten und neue Angebote und Formate zu entwickeln und zu erproben. Am Anfang dieses Weges steht eine Selbstanalyse hinsichtlich der eigenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. In einem zweiten Schritt soll schließlich ermittelt werden, welche Ansprüche die (jugendliche) Gesellschaft an uns stellt. Was heißt es eigentlich, sich „zeitgemäß“ aufzustellen? Was suchen die Menschen heute und morgen in der Kunstschule?
Da die Ermittlung dieser Bedarfe grundlegende gesellschaftliche Fragen nach Ethik und Wirtschaft ein-bezieht, werden Ansätze und Modelle der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) in den Prozess miteinbezogen. Neben Fragen der Nachhaltigkeit möchte sich die Kunstwerkstatt intensiver mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Ist die Kunstschule nur ein „analoger Kontrapunkt“ in einer digitalen Welt oder wird sie von der Zukunft abgehängt, wenn sie sich ihr nicht stärker öffnet?
Während des Projektes steht die Kunstwerkstatt in regelmäßigem Austausch mit Fachkolleginnen und -kollegen anderer Kunstschulen; lässt sich extern beraten, nimmt an Fachkolloquien teil und recherchiert breit in den angesprochenen Themenfeldern zu Nachhaltigkeit und Digitalität. Als beratendes Gremium soll auch eine vorläufige Schülerinnen- und Schülervertretung etabliert werden, die aus ihrem Blickwinkel am besten mitteilen kann, was sie sich von einer Kunstschule wünscht und die helfen kann, zu erkennen, wo und wie die Kunstwerkstatt mit ihren Angeboten an junges, „zeitgemäßes“ Denken anknüpfen kann und wie analoge, reale Erfahrungen eine Symbiose mit digitalen Erlebnissen eingehen können.